GRAFFITIMUSEUM – INVENTARIUM

Exhibition with performance
Event Details
GRAFFITIMUSEUM - INVENTARIUM
Freitag, 26. Januar bis Sonntag 25. Februar 2018
whiteBOX, Aterlierstr. 18, 81671 München
26.01.2018 | 18 Uhr
Eröffnung | Besuchszeit ab 14 Uhr
04. Februar 2018 | 16 Uhr
Abschlusspräsentation der Dauerperformance -
Zwischenbilanz und Showdown
whiteBOX
Öffnungszeiten der Ausstellung
Mittwoch bis Sonntag, 10:00 – 18:00 Uhr
(Während der Performance vom 25.01. bis 04.02. ist die whiteBOX
auch Montag und Dienstag geöffnet.)
Eintritt frei
Für die Ausstellung und Performance GRAFFITIMUSEUM: INVENTARIUM verwandelte sich die whiteBOX einen Monat lang in ein begehbares Büro des Graffitimuseums Berlin. Im Fokus stand dabei der Stadtraum München. An den Wänden, auf den Schreibtischen und Büromöbeln wurden ergänzend Positionen von insgesamt 18 internationalen Künstlerinnen und Künstlern zu sehen sein, darunter die Münchner Tuncay Acar und Loomit.
Seit 2001 beschäftigt sich das Graffitimuseum von Jo Preußler, Aljoscha Begrich und Stefan Reuter mit dem Phänomen Graffiti. Speziell für München und für die whiteBOX hatte das Kuratorentrio nun ein Ausstellungs- und Performancekonzept entwickelt, das die Münchner Graffitiszene auf besondere Art in den Blick nimmt. Dabei spielten Preußler, Begrich und Reuter ironisierend mit dem Begriff des „Musealen“ und des Kanonisierens und Inventarisierens von Kunst und insbesondere Graffiti – einer Ausdrucksform, die noch nicht allzu lange überhaupt als Kunst akzeptiert ist.
GRAFFITIMUSEUM: INVENTARIUM began mit einer Performance, die vom 26. Januar bis 4. Februar dauerte und dann in die Ausstellung überging, die im Anschluss bis 25. Februar in der whiteBOX zu sehen war. Während dieser „Dauerperformance“ hielt ein sogenannter Außendienstmitarbeiter des Graffitimuseums fotografisch alle Graffiti fest, die er im städtischen Raum Münchens fand. Er zeichnete die geschriebenen Worte und Namen systematisch auf, er sammelte sie in Straßenzügen, verfolgte sie in Hinterhöfe und erhaschte sie auf Fahrzeugen. Die entstandenen „Graffoti“ (fotografierte Graffiti) wurden direkt in die whiteBOX geschickt, wo ein weiterer Mitarbeiter des Graffitimuseums (der Entzifferer) in einem stilisierten Büro saß und die eingegangenen Graffoti „übersetzte“. Der Entzifferer abstrahierte die Gestalt der Graffiti und laß ihre lexikalische Bedeutung heraus. Die Buchstabenkombinationen wurden in eine Datenbank eingetragen, auf Karteikarten ausgedruckt, geordnet und an die Wände des Ausstellungsraums geklebt.
Stück für Stück entstand so eine Zusammenschau der Funde wild geschriebener Wörter in der Stadt. Wie ein Institut zur Rettung einer gefährdeten Spezies wurde hier eine täglich vom Aussterben und Nichtverstehen bedrohte Sprache geborgen. Die whiteBOX wurde zu einem begehbaren Parcours des Wortschatzes von Graffiti. Alle Prozesse des Einlesens, Dechiffrierens und Ordnens waren dabei transparent und die Besucher der Ausstellung waren eingeladen, sich daran zu beteiligen.
Künstler: Tuncay Acar, Akim, Brad Downey, Roman Graneist, Jürgen Große, Anna Herms, Matthias Hübner, Thomas Janitzky, Anna M. Kempe, Kevin Kemter, Wilhelm Klotzek, Benjamin Kunath, Loomit, Christian Schellenberger, Max Stocklosa, Anna Szaflarski, Axel Töpfer und Timm Ulrichs.
GRAFFITIMUSEUM: INVENTARIUM ist gleichzeitig eines von vier Artist Residencies der whiteBOX im Jahr 2018. Die Künstler und Ausstellungsmacher Jo Preußler und Stefan Reuter waren bereits ab dem 19. Januar vor Ort und werden bis 4. Februar rund um die Uhr im Gastatelier und in der whiteBOX arbeiten. Das Projekt stand außerdem im Kontext des Schwerpunkts „Mensch und (Stadt-)Raum“ der whiteBOX. Dazu gab eine weitere Ausstellung im April/Mai 2018, die wie bereits das Projekt „Fleisch und Stein“ im vorausgegangenen Jahr von Cagla Ilk kuratiert wurde. Weiterhin stand eine Medienkunstausstellung zum Thema „Game Art“ (Juli 2018) und die Ausstellung „About Guatemala“ (September/Oktober 2018) mit zeitgenössischen Positionen aus Guatemala auf dem Ausstellungsprogramm der whiteBOX.
Graffitimuseum
Graffitimuseum ist ein Projekt von Jo Preußler, Aljoscha Begrich und Stefan Reuter. Seit 2001 tritt das Graffitimuseum in Stadtspaziergängen, Happenings und Diskussionsveranstaltungen, in Theater- und Performanceprojekten, Ausstellungen sowie und Spielen im Stadtraum in Erscheinung. Graffiti interessiert sie als ein kulturelles Phänomen, als relevante zeitgenössische Erscheinung, die sich direkt und unmittelbar auf den Oberflächen der Welt ausbreitet, sie verändert, aber auch selbst beständiger Veränderung unterworfen ist.
Das Graffitimuseum wurde bisher unter anderem beherbergt vom Kunstraum Kreuzberg / Bethanien (Berlin), von der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, vom Schauspiel Hannover, vom Centraltheater Leipzig, vom Thalia Theater Halle, vom Projektraum „Cirkus“ in Ústí nad Labem (CZ), der bblackboxx in Basel (CH), von „ciudades paralelas“ HAU - Hebbel am Ufer (Berlin) und „playpublik“ am Coputerspielemuseum (Berlin) , von der Universidad de Buenos Aires und dem Centro Cultural de Recoleta (ARG), von der Schauspielschule „Ernst Busch“ Abt. Puppenspiel (Berlin), von der Hochschule für Grafik und Buchkunst (Leipzig) sowie vom Beirut Art Center (LB).
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